- Serbische Literatur
Serbische Literatur. Mit der Einführung des Christentums aus Byzanz wurden die altslaw. Kirchenbücher, Homilien, Legenden, apokryphen Erzählungen eingeführt, nahmen aber beim Abschreiben und bei Anfertigung neuer solcher Erzeugnisse, wie auch von Lebensbeschreibungen (von König Stephan, Sava, Domentijan, Daniel, Zamblak, Konstantin der Philosoph u.a.) serb. Nuancen an (slaweno-serb. Literatur); reiner tritt die Volkssprache auf in den Urkunden der Fürsten, dem »Gesetzbuch Duschans«. Mit der türk. Herrschaft hörte jede literar. Entwicklung auf. Eine Wiederbelebung beginnt im 18. Jahrh. unter den nach Ungarn ausgewanderten Serben durch Errichtung von Schulen mit russ. Lehrern; Rajić' »Geschichte der slaw. Völker« (1795) erweckte wieder nationale Erinnerungen; Obradović begann den Kampf für die reine Volkssprache, den Karadžić und Daničić siegreich zu Ende führten und dadurch zugleich Vereinigung mit der Literatur der Kroaten (s. Kroatische Literatur) anbahnten. Dichter: Milutinović, Njeguš, Subotić, Radičević, Nenadović, Zmaj Iovanović u.a.; Novellisten: Ignjatović, Milićević. Die wissenschaftliche Literatur, bes. serb. Ethnographie (Volksliedersammlungen, zum Teil übersetzt von Talvj, Kapper u.a.), Philologie, Geschichte, Literaturkunde etc. pflegten Karadžić, Daničić, Novaković, Nikolajević, Ristić, u.a. – Vgl. Pypin und Spasović, »Geschichte der slaw. Literaturen«, Bd. 1 (1880).
http://www.zeno.org/Brockhaus-1911. 1911.